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Ein guter Tipp, wenn Sie mal nach draußen gehen wollen

26.03.2020

"Mit Tatkraft und Gottvertrauen"
Unter diesem Motto steht eine frei zugängliche Freiluftausstellung auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen, die mit haushohen Bildern und kleineren Aufstellern an den Zustand vor 30 Jahren erinnert. Zum Ende der DDR befanden sich die Gebäude in einem sehr schlechten Zustand: der Putz abgefallen, die Balken im historischen Fachwerk verfault und zerbröselt, die meisten Treppen unbenutzbar.
1990 gründete sich ein Freundeskreis, der die Gebäude vor dem Verfall rettete und, im Sinne des Gründers August Hermann Francke, eine Nutzung für Bildung, Kultur und soziale Zwecke ermöglichte. Heute befinden sich hier neben den Sammlungen der Stiftungen auch die Theologische Fakultät der Martin-Luther-Universität, das Canstein Bibelzentrum und das Seelsorgeseminar unserer Landeskirche, Schulen, Kindergärten, ein Altenpflegeheim und viele weitere Institutionen.
August Hermann Francke gründete die später nach ihm benannte Stiftung mit einer Spende von 4 Talern und 16 Groschen, die er am Ostermorgen 1695 in der Spendenbüchse für seine Armenkirche gefunden haben soll. 
Aus der Spende, mit der damals für mehrere Monate Lehrer hätten bezahlt werden können, wurde ein Kosmos für Bildung und geistliches Leben, der wesentlich zur weltweiten Verbreitung des Lutherischen Glaubens beitrug und viele Impulse zur Bildung gab: die gleichberechtigte Beschulung von Jungen und Mädchen, Schule für alle sozialen Schichten, die Verknüpfung von geistiger und schulischer Bildung mit Handwerk oder Studium.
Die Fachwerkarchitektur der Franckeschen Stiftungen und ihre Wiederauferstehung seit 1990 kann man jetzt bei einem Spaziergang erleben.
Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten. (Spr 24,3)

(Text: Steffen Schille; Foto: Holger Walz-Schille) 

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